Logopädie

Kinder, die eine logopädische Behandlung benötigen, haben Entwicklungsverzögerungen, Entwicklungsrückstände, Entwicklungsbehinderungen oder Behinderungen unterschiedlicher Ursachen. 

Bereiche:

  • Nahrungsaufnahme
  • Atmung, Stimmgebung
  • Sprachverständnis und Sprachverarbeitung
  • Kommunikationsverhalten
  • Syntax und Semantik
  • Aussprache
  • Redefluss
  • Wahrnehmung

Die logopädischen Aufgaben bestehen darin, die oben stehenden Bereiche zu beeinflussen, zu unterstützen (Hilfsmittel, unterstützte Kommunikation) und zu fördern, so dass die Kommunikationsbarrieren in der Lebenswelt des Kindes abgebaut werden. 
Einen wichtigen Platz in der logopädischen Behandlung nimmt die Elternanleitung und –beratung ein. Die Therapie sollte in das tägliche Leben integriert werden, um die Kommunikationsmöglichkeiten des Kindes zu erweitern. 


Folgende therapeutische Verfahren und Methoden kommen zur Anwendung:

  • Orofaciale Regulationstherapie nach Castillo Moralis
  • Mund- und Esstherapie nach Morris & Klein
  • Taktil-kinästhetische Wahrnehmungstherapie nach Affolter
  • Neurologische Reorganisation nach Padovan
  • Unterstützte Kommunikation

 

Was Sie noch über die Verfahren wissen sollten:

Orofaciale Regulationstherapie nach Castillo Moralis

Es werden verschiedene Techniken und Griffe eingesetzt, um die Muskulatur auf den Ess- und/oder Saugvorgang vorzubereiten.
Sie findet Anwendung bei Ess-, Schluckstörungen sowie motorischen Einschränkungen im Mund- und Gesichtsbereich. Es soll eine Verbesserung der Sensibilität sowie der Planung und Ausführung der Bewegung im Mundbereich erreicht werden.


Therapie nach Affolter

Diese Therapiemethode kommt bei körper- und/oder mehrfachbehinderten und wahrnehmungsgestörten Kindern zu Anwendung. Die „geführte Interaktionstherapie“ ermöglicht im Alltag eine angemessene, gespürte Interaktion mit der Umwelt (z.B. beim Essen). 
Lernen geschieht laut Frau Felice Affolter in der Interaktion mit der Umwelt. Wahrnehmungsgestörte Kinder sind beeinträchtigt in dieser Interaktion und somit auch in der Informationsgewinnung.

Die Affolter-Methode verhilft wahrnehmungsgestörten Kindern zu qualitativ angemessener Spürinformation, um Alltagsprobleme besser lösen zu können. Es werden Fortschritte in der gesamten Entwicklung möglich.

Bei diesem Verfahren „begreifen“ die Kinder Objekte und Situationen im wahrsten Sinne des Wortes. Unvollständige oder nicht stattgefundene Wahrnehmungsprozesse werden wiederholt.

 

Neurologische Reorganisation nach Padovan

Hier wird versucht, unvollständige, fehlende oder verspätet stattgefundene Entwicklungsschritte in geordnete Bahnen zu lenken. Diese neu entwickelten Fähigkeiten bilden den Grundstein oder einen Baustein für die weitere Entwicklung des Kindes.

Die neurofunktionelle Reorganisation beruht auf der Wiederholung der natürlichen Entwicklungsphasen des Menschen. Durch wiederholen frühkindlicher Entwicklungsmuster werden im zentralen Nervensystem noch nicht ausgebildete Strukturen wachgerufen. Dies führt wiederum zu einer Verbesserung der Organisation des Sprachzentrums. 
Alle Übungen werden u.a. mit Liedern und Reimen begleitet und fördern daher Rhythmus, sprachliche Gliederungsfähigkeit und Konzentration.

 

Unterstütze Kommunikation

Diese Methode kommt zum Einsatz, wenn eine lautsprachliche Kommunikation nicht oder nur eingeschränkt möglich ist. Die Hilfen werden ganz speziell auf das einzelne Kind abgestimmt. Es kommen sprachbegleitende Gebärden, Fotos, Symbole oder elektronische Hilfen zum Einsatz.